Bruchköbler Stadtlauf und der Feuerwehrlauf in Frankfurt

Es ist geschafft !!
Eines der größten Events des Jahres liegt hinter mir. Erledigt. Aber so einfach abhaken??  Nein. Ich habe einen Moment gebraucht, um alles zu verdauen. Und nun sitze ich hier und schreibe mal alles auf.

Es fing eigentlich mit einer Idee an. Irgendwie fängt es ja immer mit einer Idee an.
Die war schon lange im Kopf. Also fing es an zu kreisen. Ich wohne in Bruchköbel. Und da gibt es einmal im Jahr einen Stadtlauf. Warum laufe ich nicht da mal in Uniform mit. Ich bin dort schon gelaufen. Kenne die 10km und die Halbmarathon Strecke. Nichts neues also. Und was liegt näher und ist besser, um auf sich und das Projekt aufmerksam zu machen, wenn man im eigenen Ort läuft. Richtig, nichts.
Denn der Plan war und ist ja immernoch, auch das Thema Feuerwehr in ein gutes Licht zu Rücken.  Es wird zwar gesagt, dass die Feuerwehr sportlich sein soll, ist aber irgendwie nicht immer so. Also fragte ich einfach mal bei den Feuerwehren der Stadt Bruchköbel an, ob Interesse besteht, mich bei dem Lauf zu begleiten. Ich war überrascht wie groß das Interesse war. Gesagt, getan. Die Planung schritt also voran. Es wurde eine Gruppe gründet um zusammen zu trainieren und sich schon mal kennenzulernen.

Eine Sache fiel mir aber recht schnell auf, inmitten der ganzen Planung. Genau am selben Tag findet auch der Polizei und Feuerwehrlauf in Frankfurt statt. Aber glücklicherweiße waren die beiden Starts so weit auseinander,  dass es möglich war an beiden zu starten. Also stand dem ganzen Projekt nun nichts mehr im Wege.

Wir trainierten gemeinsam. Jeder hatte ein anderes Fitnesslevel.  Der eine war vorher nur im Fußball aktiv, der andere ist schon mal gelaufen, was aber schon länger her war. Auch ein paar, die mit laufen so vorher noch gar nichts am Hut hatten waren dabei.
Aller Anfang ist schwer und so begannen wir langsam und gemütlich. Jeder sollte sich wohlfühlen. Denn schon von Anfang an machte ich klar, daß wir alles gemeinsam laufen und zusammenbleiben werden. Der Langsamste gibt das Tempo an, so fühlt sich jeder wohl und hat Spass dabei. Denn das soll es ja auch machen: Spaß und Freude daran anderen zu helfen.

Im Vorfeld lief aber auch ganz viel Pressearbeit. Denn nicht nur auf meinem Kanal sondern auch auf vielen anderen sozialen Medien wollten ich und die Feuerwehr auf die Aktion aufmerksam machen. Federführend dabei war Benjamin von B-Dienst, der ebenfalls Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Bruchköbel ist und mitlaufen wollte. Wir drehten einen kleinen Trailer und fotografierten was das Zeug hielt. Auch in die Tageszeitungen sollte es kommen. So kam auch das Interview mit Sylvia zustande, die unter anderem auch Artikel für die heimische Presse schreibt.
Alles in allem recht viel Werbung für eine Aktion. Ok, ich kannte es ja schon von damals als ich mit den Jungs die Deutschlandtour lief. Aber diesmal ging es ja nur um mich und die Aktion der Running Firefighters. Doch schon was besonderes. Die Tage vergingen wie im Flug. Sponsoren wurden gesucht und wirklich viele Firmen beteiligten sich.

Eines der Highlights in der Vorbereitung sollte aber noch kommen. In Bruchköbel gibt’s ein paar Jungs,  die den Festivalcharakter in die Stadt holen wollten. Und so dazu kamen das „Sommerrauschen“ zu veranstalten. Eine Art kleine Oase in der Stadt, die auch Newcomer Bands eine Plattform bieten sollte. Die Jungs wurden in ihrer Vorbereitung auf mich aufmerksam und so gab es für mich die Möglichkeit mein Projekt vorzustellen. Das machte wirklich Spaß. Am Tag selbst hatte der Sommer aber wohl ein wenig Pause. Regen und Wind lösten sich immer mal wieder ab, dennoch konnten wir schöne Gespräche führen und den Menschen das Projekt näher bringen.

Die Tage bis zum Start wurden knapper und die Vorfreude stieg. Bis es dann soweit war. Morgens ging es schon recht los früh los nach Frankfurt. Der Start dort sollte um 10h sein. 10km lagen vor uns, das Startfeld war sehr übersichtlich.  Kurz nach dem  Startschuss war klar, dass wir die Strecke recht alleine laufen würden. Hier in Frankfurt begleiteten mich auch nur Katrin, Jenny und Fabian, der extra an dem Morgen knapp 200 km angereist war um mit uns an beiden Läufen zu laufen. Die Strecke kannte ich aus den Vorjahren und so war es entspannt. Zumal wir sowieso noch den zweiten Lauf im Hinterkopf hatten und unsere Kräfte einteilen wollten. Und so konnten wir nach 1h und 22Min die Ziellinie überschreiten. Glücklich und zufrieden wieder ein weiteres Zeichen gesetzt zu haben.

Bei Bratwurst und Cola warteten wir auf die Siegerehrung. Der Feuerwehrlauf ist einer in der hessichen Feuerwehrlaufserien, in der auch ein Meister gekührt wird. Wir hatten schon am Lauf in Roda teilgenommen, welcher der erste Teil der Serien ist. Hier konnten wir damals schon den 1. Platz der Hauptklasse belegen. Und so wurden also neben den Tagessiegern auch die Hessenmeister gekührt. Bei den Damen fiel der Sieg auf Katrin. Und über den Sieg bei den Herren durfte ich für mich freuen.  Eine Ehre für uns,  da wir das alles ja in Uniform absolviert hatten.

Glücklich, zufrieden und mit 10kg Nudeln im Gepäck machten wir uns auf den Weg nach Hause. Wir hatten ja noch was vor.

In Bruchköbel angekommen stieg die Nervosität dann doch schon merklich. Allein unser Auftreten in Uniform zog schon einige Blicke auf sich. Die Leute tuschelten und waren begeistert uns so zu sehen. Wir liefen zur Startnummernausgabe. Ganz schön großer Andrang. Ein wenig anders als am Morgen. Aber auch die Begeisterung der Veranstalter war riesig. Wir wurden herzlich begrüßt und kamen schnell ins Gespräch.  Auch mit dem ein oder anderen Läufer der uns nach dem Grund fragte für was und warum wir so laufen. Kurz darauf komplettierte sich die Gruppe durch die Feuerwehr Bruchköbel und Frank, den ich auf unserer Deutschlandtour im vergangenen Jahr kennenlernen durfte. Auch er nahm eine weite Anreise auf sich, um am Lauf teilzunehmen. Neben Fabian, der auch am Nachmittag mitlief, der zweite Läufer aus Franken.
Ein wahnsinns Gefühl welche Reichweite das alles schon hat.

So langsam rückte der Start immer näher. Wir formierten uns. 18 Feuerwehrleute. Wahnsinn. Im Vordergrund steht nach wie vor „Einigkeit und die Gute Sache“. So waren  nur noch ein paar Kleinigkeiten zu klären und dann konnte es losgehen. Die Spannung steigt und alle zählten den Countdown mit.  Der Startschuss fiel und die ersten Läufer machten sich auf den Weg. Wir hatten uns ganz am Ende eingereiht. Kurz nach allen anderen setzten wir uns auch in Bewegung. Die Begeisterung der Zuschauer war groß. Unter tosendem Applaus zogen wir unsere Meter durch die Straßen. Die Gruppe zusammenzuhalten war allerdings nicht ganz so einfach wie gedacht. Wo alle im Training noch recht entspannt waren, waren sie jetzt voller Euphorie, Adrenalin und angefeuert vom Applaus. Der ein oder andere musste schon gebremst werden. Ein paar Meter durch den Ort und dann wartete eine Runde im Wald auf uns. Am Waldrand angekommen gab es die erste Verpflegung.  Die Abkühlung tat wirklich schon gut. Aber wir wollen ja laufen und nicht rasten, also ging es relativ zügig weiter. Ab auf den Rundkurs durch den Wald. Aber auch hier war der Zusammenhalt wichtig. Die Gruppe wechselte durch und jeder lief mal vorne. Die Stimmung war wirklich gut. Und wir  waren auch bald wieder die Verpflegung angekommen. Jetzt hieß es nochmal alle Kräfte sammeln und den letzte  Kilometer gemeinsam durch Bruchköbels Straßen laufen.
Das Ziel in greifbarer Nähe. Und da war es dann auch schon. Das Ziel welches alle ersehnt hatten. In Zweierreihen gemeinsam durch den Bogen. GESCHAFFT.  Es ist geschafft. Das, worauf wir so lange hingearbeitet hatten war nun vorbei. Alle beglückwünschten sich und waren froh über ihre und die gemeinsame Leistung.

 

An der Siegerehrung gab es dann auch noch einmal die Möglichkeit allen anwesenden das Projekt vorzustellen (wofür ich mich bei den Verantwortlichen nochmal herzlich bedanken möchte). Auch im Hinblick auf das nächste Jahr waren alle begeistert und die Einladung wieder teilzunehmen steht.

Jetzt im Nachgang und mit ein wenig Abstand (ja, ich brauche in der letzten Zeit immer etwas länger um einen Artikel zu schreiben) bin ich froh über das was wir auf die Beine gestellt haben.  Ich freue mich auf die Zukunft und das was da noch kommt. Demnächst werde ich euch auch mal einen Stand geben, wie hoch der Spendenstand ist.
Ich weiß es selbst noch nicht, aber ich freue mich über jeden einzelnen Cent der für die Kinder zustande kommt.

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