10-Stundenlauf in Kahl

Ich beginne mit einer kurzen Beschreibung: Ein Lauf der Superlative. Warum?? Das erzähle ich euch jetzt.
Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt an diesem Lauf einmal teilzunehmen. Die Verbindung dort hin ist einfach zu erklären.

Der Lauf wird von der Paul-Gerhadt Schule in Kahl veranstaltet. Es sollen Spendengelder gesammelt werden um die verschiedensten Projekte der Schule finanzieren zu können. Da es keine staatliche sondern eine reine Privatschule ist, gibt es immer wieder Dinge die realisiert werden müssen. Damals, als der Lauf ins Leben gerufen wurde, war es eigens das Ziel, das Gebäude in dem die Schule zur Miete unter kam, zu kaufen. Und seit dem sind schon ein paar Jahre vergangen. Das Gebäude wurde gekauft, erweitert und die Schule wächst und wächst. Und es ist gerade für mich etwas besonderes. Denn als 1985 die Schule gegründet wurde, war ich einer der ersten Schüler von damals. Ja, und es macht mich schon ein wenig stolz das jetzt heute alles so zu sehen.
Und aus dem Grund habe ich mich entschieden dieses Jahr genau hier auch einmal ein Teil zu sein. Aber wie bei so vielem in der Feuerwehr geht auch hier nichts ohne Unterstützung. Aber mittlerweile gibt es eine kleine „Gemeinde“ die sich sehr gerne an diesen Projekten beteiligen. Die Frau an meiner Seite hat stellenweise ja auch keine Wahl. Aber ich weiß ganz genau das sie mit voller Kraft und ganzem Herzen dabei ist.
Die kleine Gemeinde war dieses recht überschaubar. Neben Katrin war auch Jenny als weibliche Kraft im Team. Karim von der Wettkampfgruppe und Timm von der FF-Langenselbold waren neu und haben so etwas vorher auch noch nie gemacht. Aber auch Nils war mit von der Partie. Er läuft zwar viel, aber eine Uniform hat er dabei noch nie angehabt.
Doch nun komme ich mal zum eigentlichen Tag.
Es ist 5:30h als der Wecker klingelt. Nils kommt gleich auf die Wache, denn ich habe noch Dienst. Aber alles ist schon organisiert. Ein Pavillon für das Team und auch die Frau wird zu Hause abgeholt. Nils und ich fahren zu Karim und nehmen ihn dort mit. Also allesamt treffen wir uns in Kahl am Sportplatz. Es ist früh, sehr früh. Aber hilft ja nix, denn Start ist schon um 8h. Also noch schnell Zelt aufbauen rein in die Klamotten und schon kann es los gehen. Der Plan ist drei Runden zu laufen und dann kommt der nächste. 1,2km ist auch genug, wenn man bedenkt das wir das ganze 10h lang machen. Auch in dem Umfang für mich Neuland. Ja, an der Deutschlandtour waren wir auch lange unterwegs. Doch da haben wir unser „Pensum“ am Stück abgespult und gut war. Aber man kann sagen, das es hier war ganz anders ist. Es hat schon Vorteile wenn man ständig im Kreis läuft. Logistik für Verpflegung ist recht einfach. Auch Wechselzonen müssen nicht extra festgelegt werden. Und noch ein grosser Vorteil: Die „Fans“, die sich an der Strecke postieren, sieht man wirklich oft. Ja, es ist schon beeindruckend zu sehen wie ausdauernd die Kinder aber auch die Erwachsenen sein können, wenn es um das anfeuern eines Feuerwehrmanns geht. Runde um Runde wird abgeklatscht. Kinder begleiten einen spontan. Eine Laola-Welle nach der anderen. Einfach ein Wahnsinns Gefühl. Aber zum Thema Verpflegung hat sich die Schule was ganz besonderes ausgedacht. Ein Zelt in mitten des Platzes. Jeder Läufer kann sich dort nach Herzenslust verpflegen. Und das ist jetzt nicht untertrieben. Was hier geboten wird ist ein Traum für jeden Läufer. Aber auch man muss aufpassen. Denn so leicht es sich zu Anfang anhört immer nur mal kurz laufen und dann Pause zu haben ist nicht so einfach vor allem, wenn es ums essen geht. Nicht zu schwer aber auch sättigend, eben weil man schon lange unterwegs ist.

Mittlerweile sind schon ein paar Stunden vergangen. Die Müdigkeit in der Truppe macht sich breit. Der ein oder andere macht die Augen zu hinterm Zelt in der Pause, um Kräfte zu sammeln. Aber wir sind ein Team, halten die Moral gegenseitig hoch. Auch von der Bühne schallt immer wieder Musik. Die ein oder andere Band gibt ihr Bestes, um das Publikum zu unterhalten. Aber gleich bin ich dran. Der Schulleiter holt mich nach oben und gibt mit in einem kleinen Interview die Möglichkeit mein Projekt vorzustellen. Auch ein irre Gefühl so im Fokus des Publikums zu stehen.

Doch lange Zeit bleibt nicht, denn wir sind ja hier um zu Laufen. Runden um Runden drehen wir unsere Kreise. Gespannt schauen wir immer wieder am Bildschirm auf unsere Rundenzahl. In der letzten Stunde wird das System abgeschaltet. Es soll spannend gemacht werden für all die Gruppen. Denn es gibt zwei Gewinner des Tages. Ein Team gewinnt, welches die meisten Runden gelaufen ist. Das andere Team gewinnt, welches die meisten Spenden gesammelt hat. Von beiden Siegen sind wir weit weit entfernt. Aber aus diesem Grund sind wir ja auch nicht hier hin gekommen. Aber wir haben auch einen Sponsor. Es gab Menschen die sich spontan dazu bereit erklärt haben uns zu unterstützen.

Aber auch wir haben es langsam geschafft. Die letzten Runden brechen an. Noch einmal alle Kräfte zusammen raufen. Und ich kann mittlerweile doch voller Stolz auf einen beeindruckenden Tag zurückblicken. Denn obwohl des Öfteren der Gedanke da war einfach mal eine Runde zu gehen, hat es keiner gemacht. ALLE sind durch gelaufen. Keiner hat aufgegeben. Und so sind wir nun in der letzten Runde. Und zum Abschluss laufen noch einmal alle Teams gemeinsam eine Abschlussrunde. Bewegend. Einfach nur Wahnsinn. Ja, das habe ich mittlerweile echt oft gesagt. Aber das ist es nunmal.
Jetzt bleibt uns nur noch die Erinnerung und ein Tag den wir so schnell nicht mehr vergessen werden. Ein Tag an dem man neue Menschen kennenlernen durfte. Ein Tag an dem Freud und Leid so nah beieinander gelegen haben. Ein Tag mit Höhen und Tiefen.
Ich bin stolz darauf solche Freunde an meiner Seite zu haben. Eine Frau an der Seite, die alles mitmacht, auch wenn die Idee noch so verrückt ist. Aber auch ich bin stolz darauf einen Verein zu unterstützen, dem es wirklich am Herzen liegt Kinder zu unterstützen. Kinder denen es nicht so gut geht. Und das ist mir heute wieder klar geworden. So viele Kinder haben uns Runde um Runde begleitet und angefeuert. Doch die Kids bei LaLeLu können es so nicht.
Aber das sie trotzdem Glück und Freude verspüren, dafür sorgt das Team von LaLeLu.

DANKE dafür.

4 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert