Rodgau 50 – Auf der Suche nach dem Runner High

Der große Tag ist gekommen. Rodgau war da. Endlich. Die Vorfreude war groß und dementsprechend aufgeregt ging es am Vorabend schon früh ins Bett.  Morgens dann auch früh raus. Das übliche Ritual wie vor jeden Lauf: Essen und Getränke richten. Anziehen und los geht’s. Vor Ort war alles gut organisiert.  Startnummer holen und ab nochmals in die Halle. Denn es herrschten noch -9 Grad. Aufgeregt, aber dennoch entspannt ging es dann zum Start. Dort trafen wir den ein oder anderen Bekannten.

 

Start. Und los geht’s. Also entspannt wie geplant. Die Besonderheit in Rodgau ist, dass der Kurs aus einer 5 km Runde besteht, die 10 mal gelaufen wird. Was es damit auf sich hat und wo darin die Schwierigkeiten lieget, erzähle ich euch später.

 

Die ersten 5 km gingen sehr gut. Einlaufen , Rhythmus finden, Strecke kennenlernen.Die Freude stieg. Ein wenig hinderlich war der Wendepunkt in der Stecke.  Doch das ist wenn dann nur in der ersten Runde so. Danach entspannt sich ja das Feld. Die Wege waren gut und wechseln von Asphalt zu befestigen Wald- und Feldwegen. Durch die Runden ist die  Verpflegung alle 5km. Die freiwilligen und fleißigen Helfer haben ganze Arbeit geleistet. So was sieht man selten. So lief ich und lief ich das erste mal durch’s „Ziel“. Dort wartete schon Katrin, die leider wegen einer Erkältung den Start am Lauf nicht antreten konnte. Doch sie ließ es sich nicht nehmen mir und die anderen anzufeuern. Also ab in die zweite Runde. LÄUFT. Doch in diese Runde begann es, dass die ersten schnellen Läufer einen überrunden. Anfangs ein normales Gefühl, denn davon muss man eben ausgehen wenn man 10 mal die gleiche Strecke läuft. „Doch davon lassen wir uns nicht runter ziehen“ ging mir duch den Kopf, „denn der Langsamste bist du ja nicht“. Und somit vollendete ich die zweite Runde.

In der dritten Runde schaltete sich dann mehr und mehr der Kopf ein. Ab KM 12 begann die Qual gegen den Kopf zu laufen. Abgesehen von den Kleinigkeiten die immer mal so auftreten. Da zwickt es hier und da mal. Doch das läuft man weg.  Man lernt seinen Körper eben kennen. Und man verhandelt und läuft. Und man realisiert wieder aufs neue das laufen nicht nur körperlich ist sondern auch viel mit den Kopf zu tun hat. Auch die Muskeln meldeten sich. Also ein Gel muss her. Doch gleich haben wir es. Bei Km 15 können wir Energie tanken. Gesagt getan. Gel, Tee, Riegel und Banane. Und weiter geht’s.

Runde vier verlief ähnlich wie die vorherige. Der Kopf schaltete sich immer wieder ein. Doch die anderen Läufer lenkten ab. Man sucht sich jemanden der das gleich Tempo läuft. Und es geht. Die Gegend und das Wetter geniessen. Das Wetter war ein Traum. Auch wenn es recht frisch war, schien die Sonne. Und man konnte sehen das es alle genießen konnten. Es wurde geredet über den letzten Urlaub, oder die Kinder zu Hause. Läufer aus ganz Deutschland waren am Start, so konnte man hören. Doch auch das konnte den Kopf nicht ausschalten. Er meldete sich immer wieder.

 

Runde fünf wurde nicht besser. Und der Gedanke kreiste. Ich erinnerte mich an das was wir vom Vorhinein festgelegt haben. Denn er ist der erste Ultra an dem ich starten wollte. Und die Trainingskilometer waren nicht ganz das was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben gesagt wir starten und laufen was geht. Und so kam der erste Gedanke ans aufgeben. Doch aufgeben ist nicht. „Ich will das Finish. Ich will den Titel“. Doch wir laufen jetzt erst mal weiter. Denn es sind noch ein paar Meter bis dahin.

Kurz vor Runde sechs stand da plötzlich nicht nur Katrin sondern auch Christian. Sie erkannten in meinem Gesicht, wie es um mich stand. „Man muss ich sch… ausgesehen haben“ ging mir durch den Kopf.  So entschied sich Christian spontan dazu sich eine Runde mich zu begleiten. An der Verpflegung noch mal „tanken“ und weiter geht’s. So ergaben sich echt schöne Gespräche. Und man konnte wieder den Lauf geniessen. Doch das hielt nicht lange an. Leider. So spielte ich alles nochmal im Kopf durch.“Nächster Punkt sind 30km. Pace ist gut. Körper nicht. Aussteigen oder weiter machen? „

Die Entscheidung fiel und ich war vollkommen Ok damit. So genoss ich die letzten Meter bis zu meinem „Ziel“ und stieg aus. Ich fühlte mich gut. Sehr gut damit. Denn so war es von Anfang an geplant, wenn es nicht mehr geht hören wir auf, und nutzen es als Training. So, jetzt noch ein Malzbier und was kleines essen bevor es den auf den Heimweg geht.

Mein Fazit des Tages ist ein Gutes. Auch wenn die Strecke gewöhnungsbedürftig ist, weil man eben ständig überrundet wird, ist es alles in allem doch echt schön. Und genau aus dem Grunde möchte ich, nur weil ich den Lauf nicht vollendet habe, ihn als vollkommen werten uns somit meinem Spendenprojekt die volle Summe zugute kommen lassen.

Vorrauschauend auf das kommende Jahr ist die Planung schon im Gange. Und der Fokus liegt jetzt auf dem Rennsteiglauf. Und das wird das Highlight.

Also ihr dürft gespannt sein.

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