Frankfurt Marathon 2017

Ein sportliches Jahr neigt sich dem Ende zu. Ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Aber was liegt da näher als genau dieses Jahr mit einem mega Highlight abzuschließen. Und eines der größten Events ist nunmal der Frankfurt Marathon.

Geplant war es eigentlich schon länger dort teilzunehmen. Und eigentlich wollten wir auch nur unsere Botschaft übermitteln: Eben laufend gutes tun. Eigentlich. Aber wie es eben nunmal so ist, wenn man noch lange Zeit hat bis solch ein Lauf startet. Es fallen einem ganz ganz viele Dinge ein. Und das Kleine beginnt zu wachsen.

Begonnen hat es, dass Stefan mich fragte, ob ich, wie die Jahre zuvor, mal fragen könnte ob es wieder möglich ist ein Auto zu bekommen. Stefan ist seit 4 Jahren dabei und läuft in Uniform in einer Staffel den Frankfurt Marathon. Wir kennen uns seit der Feuerwehrdeutschlandtour. Und wie wir da so im Gespräch sind, kommt mir der Gedanke: Warum laufen wir da nicht auch mal mit. Gesagt getan und recht schnell war auch eine Staffel zusammen gestellt. Ein Team aus unserer Wettkampfgruppe Frankfurt. So gingen die Tage dahin und die Planungen wegen einem fahrbaren Untersatz ebenso. Drei Staffeln sollten es werden. Da reicht ein Auto nicht. Aber wir sind ja bei der Feuerwehr. Da sollte das doch möglich sein.
Ein paar Wochen vor dem Marathon stolperte ich über Frank und seine Jungs auf Facebook. Frank lief ja mit mir in Bruchköbel beim Stadtlauf. Die vier hatten einen Startplatz gewonnen und waren somit ebenfalls am Start. Wahnsinn. 4 Staffeln. 16 Feuerwehrläufer. Das macht Eindruck. Ein kleiner Anflug von Gänsehaut machte sich jetzt schon breit. Und so stiegen wir alle in unsere Planungen ein. Jeder so ein wenig für sich aber trotzdem wir drei gemeinsam für unsere Teams.
Ich rührte die Werbetrommel was das Zeug hielt. Erkundigte mich bei Zeitungen. Jedoch war da das Interesse nicht ganz so groß, wie erwartet. Einzig und allein Tim Lauth, den ich am Sommerrauschenfestival kennen lernen durfte, bot mir an in seine Sendung zu kommen. Tim ist unteranderem Moderator bei Antenne Frankfurt. Und das ist für mich persönlich schon echt ein Highlight. Ich war ja noch nie beim Radio. OK, man hört es den ganzen Tag. Aber so selbst am Mikro stehen und da rein sprechen, so das es ALLE hören können? Ne, das konnte ich mir nicht vorstellen.
Aber der Tag war da, und ich fand mich am Steuer meines Autos auf dem Weg zum Sender wieder. Dort angekommen war der erste Eindruck von außen doch recht unscheinbar. Doch im Gebäude angekommen war es dann, neben den Büros der Redakteure, ein doch recht anschauliches Studio. OK, ich habe jetzt keinen Vergleich. Aber so habe ich es mir schon vorgestellt. Ich wurde herzlich begrüßt und lernte so auch mal die Menschen hinter den Stimmen kennen. Nach einem kurzen Rundgang führte mich Tim auch schon in die Welt des Radiosendens ein. Und zack, war ich auf Sendung. Tut garnicht weh. Wer sich ein Bild machen möchte, davon wie es so war, kann sich gerne auf meiner Facebookseite umsehen. Eine ganze Stunde durfte ich immer wieder auf Sendung sein um von mir, meinem aber auch dem großen Projekt mit den Jungs beim Frankfurt Marathon berichten.

Die Zeit zum Lauf verging im Flug und die Vorbereitungen liefen. Bis eines Tages Frank mich mit einer Bitte ansprach. Er und seine Jungs hatten ja an diesem Verlosung teilgenommen. Veranstalter hier waren der Hauptsponsor des Staffelmarathons in Verbindung mit der Seite laufen.de. Ja und jetzt wollen eben diese beiden einen Imagefilm darüber drehen, warum man eben in Feuerwehruniform bei einem Marathon an den Start geht. Was liegt da nahe, einen Teil davon auf einer Feuerwache zu drehen. Und schon war ich wieder im Spiel. Also war es jetzt meine Aufgabe Genehmigungen einzuholen, Absprachen zu treffen und das Konzept mit den Zuständigen abzustimmen. Alles garnicht so einfach so kurz vor dem Lauf. Denn viel Zeit blieb uns nicht mehr. Aber wir wären ja nicht beider Feuerwehr, wenn wir das nicht meistern könnten.
So trafen wir und mit einer kleinen Auswahl auf meiner Feuerwache zum Video- und Interviewdreh. Einen heiden Spaß hatten wir in der ganzen Truppe. Die beiden ital. Kameramänner waren auf Zack und verstanden ihr Handwerk. Und so verging die Zeit wie im Flug.

 

Und so hieß es dann auch bald wieder Abschied nehmen, denn am nächsten Tag war ja auch schon unser Lauf.

Die Nervosität stieg schon, denn 16 Läufer unter einen Hut bekommen ist nicht einfach. Das habe ich damals schon beim Stadtlauf festgestellt. OK, wir wollten nicht alle die gesamte Strecke laufen. Aber dazu später mehr.

 

Es ist Sonntag Morgen. Der Tag des Marathon. Wie immer an solchen Veranstaltungen schlafe ich davor nicht so entspannt. Warum auch immer. Aber man ist doch schon ein wenig angespannt. Ist es Respekt vor der Aufgabe? Ist es die Sorge um die Organisation ob alles glatt geht? Das jemand sich verletzt? Ich bin nicht für jeden verantwortlich. Und auch bin ich nicht derjenige, der alles in die Wege geleitet und organisiert hat. Aber ich bin eben auch nicht einfach nur ein Mitläufer. Und ich will das es gut wird. Wie immer eben.
Jetzt heisst es: Sachen packen und los geht’s. Treffpunkt ist 8h an der Feuerwache. Dort angekommen treffen so nach und nach die anderen ein. Man begrüßt sich wie es eben so ist, in der großen Familie Feuerwehr. Man versteht sich, auch wenn man sich nicht kennt. Denn schließlich haben wir alle das gleiche Ziel.
Wir, die Wettkampfgruppe Frankfurt, sind ja nunmal das erste mal mit dabei. Aber nicht weniger stolz darauf ein Teil des großen ganzen zu sein. So arbeiteten wir auch alle Hand und Hand, wie es um die Planung der Fahrten zu den einzelnen Wechselpunkten ging. Denn alle Läufer zu den einzelnen Punkten zu bringen, ist bei solch einem großen Marathon nicht ganz so einfach. Aber Ortskenntnis ist eben durch nichts zu ersetzten, ausser durch Ortskenntnis 🙂 Und so machten wir uns auf den Weg zu unserem Start.
Ich hatte die ehre mit den drei anderen Jungs Startläufer zu sein. Ein Erlebnis was wirklich eigentlich durch nichts zu topen ist. OK, ausser durch den Einlauf in die Festhalle. Aber dafür hatten wir uns schon was ausgedacht. Wir gingen also zum Start nachdem wir uns von allen anderen verabschiedet hatten. Die Nervosität stieg langsam, auch wenn es für mich nur knapp 13km werden sollten. Aber der Gang in den Startblock war schon aufregend. Naja, ich denke mal das lag an unserem doch etwas ausgefallenen Outfit. Und da ist es dann auch normal, dass man von überall fotografiert wird und für das ein oder andere Selfi her halten muss. Aber hey, dafür sind wir ja auch da.
Der Startschuss fiel und die Hand ging an die Uhr. Starten nicht vergessen. Und schon waren wir auf der Strecke. Aber zu Anfang war es garnicht so einfach zusammen zu laufen. Doch ich glaube das ist normal. Am Start ist es immer etwas enger, auch wenn die Straßen in Frankfurt recht groß sind. So zogen wir unsere Meter durch Frankfurts Gassen und wurden immer wieder von dem ein oder anderen bejubelt. Auch spontane Gespräche ergaben sich. Feuerwehrfrauen und Männer die sich zu erkennen gaben und uns Respekt zollten. Aber auch andere, die sich wirklich beeindruckt zeigten. Jedem der ein klein wenig Zeit mitbrachte erklärten wir, warum wir das tun. Und so verging die Zeit doch recht schnell und die Kilometer auf der Uhr wuchsen.
Doch auch bei mir gab es einen kleinen Einbruch, den ich zu Anfang garnicht so realisierte. In aller Euphorie liefen wir die ersten Kilometer zu schnell an. Und genau das rächte sich dann später. Immer wieder musste ich gehen, weil einfach die Kraft hinten raus fehlte. Ich hätte schon weiter laufen können, doch eben nur nicht in diesem Tempo. Aber wir sind ein Team und so zog der eine den anderen. Never give up. Und so biss ich mich nochmal durch und die letzten Meter zur Wechselzone noch zu schaffen. Mein Teil war erledigt. Und ab ging es für die nächste Truppe.
Nach einer kurzen Verschnaufpause machten wir uns auf den Weg in die letzte Wechselzone. Dort angekommen war das große Treiben noch recht groß. Aufgeregte Gesichter, weil sie gleich los laufen müssen. Erleichterte Gesichter, weil sie ihren Teil schon hinter sich haben. Läufer suchten ihre Staffelpartner. Aber alles in allem doch recht übersichtlich. Und wir reihten uns ebenfalls ein. Und warteten. Und warteten. Naja, man läuft eben nicht ganz so schnell mit Uniform. Und so geschah es, das sich das Läuferfeld dann doch bald lichtete, und wirklich nicht mehr so viele Läufer da waren als unsere Jungs dann ankamen. Aber auch der jetzt einsetzende leichte Regen konnte dem ganzen jetzt keinen Abbruch entlocken. Jetzt nur noch 13km und dann haben wir es geschafft. Ich schickte Katrin auf ihre Strecke und so auch die anderen drei Jungs.
Wir, der Rest der Truppe machten uns auf den Weg in die Innenstadt. Unser Ziel: Kilometer 40. Von hier aus würden wir alle gemeinsam den Rest des Weges laufen. Alle gemeinsam für ein Projekt. OK, wir hatten ein paar kleine Ausfälle zu verzeichnen auf der bisherigen Strecke. Aber die drei Jungs wollten sich erst kurz vorm Ziel anschließen. Aber das sollte dem großen Ganzen ja nicht schaden.
Die letzten Meter über die Mainzer Landstrasse und dann über die Friedrich-Ebert-Anlage waren schon beeindruckend. Erst recht als wir uns dann in eine Zweierreihe formierten. Ein klasse Gefühl ein Teil dessen zu sein. Mir läuft es jetzt noch den Rücken runter wenn ich an die Meter in der Festhalle denke. Ein Auftritt der sich sehen lassen kann.

Alle, jeder einzelne, waren glücklich über seine, aber auch über die Leistung in der gesamten Gruppe.
Wir sind stolz darauf unsere Botschaft wieder einmal weiter getragen zu haben.

 

Ich danke jedem einzelnen der mit dabei war, mit geschwitzt hat, mit gelitten hat und seinen Teil dazu beigetragen hat, dass es zu dem geworden ist, was es am Ende war. Ich danke dem Team vom Marathon Frankfurt, für die mega Organisation.
Und eines kann ich Verspechen: Im nächsten Jahr werdet ihr wieder die Feuerwehr auf der Strecke haben.

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